16.02.2023 | Am 8. März ist der Internationale Frauentag. In Betrieben gibt es dazu Aktionen unserer Aktiven. Franziska Wolf sagt im Interview mit Horst Martin, worin die gewerkschaftliche und tarifliche Dimension besteht.
Zum Frauentag gibt es Blumen als Dankeschön. Ist damit alles abgegolten?
Jede Blume ist natürlich eine willkommene Wertschätzung für unsere Kolleginnen. Damit ist es aber nicht getan. Denn ihre Leistungen im Betrieb, aber auch in der Familie und der Gesellschaft sind unter- bzw. unbezahlt! Wir müssen gerade heute darüber reden, was – für und von Frauen – zu tun ist.
Was steht für die IG Metall im Zentrum?
Unsere Themen berühren die Kernfragen: Einkommen, Arbeitszeiten und Mitbestimmung! Wenn wir über faire Löhne sprechen, geht es besonders um die unteren Lohngruppen. Da finden wir zumeist Frauen. Bessere Löhne – und später höhere Rentenansprüche – sind das effektivste Instrument für Gleichstellung.
Welche Rolle spielt die Arbeitszeit?
Kürzere und bessere Arbeitszeiten sind genauso wichtig. Ich denke da selbstverständlich an die überfällige 35-Stunden-Woche bei uns im Osten. Das ist nicht nur ein Gebot der Gerechtigkeit, sondern auch eine Stellschraube, um dem Facharbeiter*innenmangel zu begegnen. Wenn Familien mit Kindern bessere Arbeitszeiten vorfinden, profitieren auch die Unternehmen.
Was wünschst Du Dir von den Frauen für den 8. März?
Frauen müssen verstärkt die Chance nutzen, die wir ihnen als starke Gewerkschaft bieten. Wir wissen: Frauen machen auch unsere Arbeit stärker!