Zweiter Warnstreik bei Dagro Eissmann Automotive GmbH in Gera: „Uns reicht’s!“

12.10.2021 | Tarifverhandlungen nach sechs Monaten und sieben Runden ohne Fortschritte

„Uns reicht’s!“ So lautet die unmissverständliche Botschaft der Belegschaft von Dagro Eissmann Automotive GmbH in Gera an die Geschäftsleitung. Mit dem zweiten Warnstreik erhöhte die IG Metall den Druck bei den laufenden Tarifverhandlungen.

„Nach sechs Monaten und sieben Verhandlungsrunden ohne nennenswerte Bewegung zeigt die Belegschaft heute wieder klare Kante. Die Leistungsstärke der Kolleginnen und Kollegen muss sich im neuen Tarifvertrag wiederfinden. Die Forderungen der Mitglieder nach einer deutlichen Lohnerhöhung, der Wiederherstellung des Anerkennungstarifvertrags und einer Annäherung an die Flächentarifverträge sind absolut berechtigt“, so Gewerkschaftssekretär Falk Bindheim von der IG Metall in Gera. „Ein Großteil der Beschäftigten verdient tariflich knapp 20 Prozent weniger als im Tarifentgelt der Textilindustrie Ost. Wie passt das zu einem Zulieferer von Fahrzeuginterieurs für das Premium-Segment von Nobelmarken?“

„Der Betrieb brummt und läuft auf Hochtouren - aber die Belegschaft ächzt unter der Belastung.  Seit Jahresbeginn gab es keinen Monat ohne Mehrarbeit. Dass die Belegschaft vergeblich auf einen fairen Tarifvertrag wartet, gefährdet die Leistungs- und Zukunftsfähigkeit. Eine Kündigungswelle hat bereits begonnen. Der nächste Abschluss muss nicht nur den Verlust von unverzichtbaren Fachkräfte stoppen, sondern auch die Attraktivität für der dringend benötigte Fachkräfte wieder herstellen“, so Mike Krüger, Mitglied der Tarifkommission und Vorsitzender des Betriebsrates.

Seit April 2021 verhandelt die IG Metall mit der Geschäftsleitung von Dagro Eissmann Automotive GmbH in Gera. Im Juni 2020 hatte der Arbeitgeber alle Tarifverträge mit der IG Metall gekündigt.

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