Zukunft sichern, 4 Prozent Volumen – IG Metall-Vorstand bestätigt Tarifforderungen

30.11.2020 | 4 Prozent, um Beschäftigung zu sichern und Einkommen zu stärken. Der Vorstand der IG Metall hat die Forderungen der Tarifkommissionen für die Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie und der Textil- und Bekleidungsindustrie bestätigt. Die Verhandlungen starten in knapp zwei Wochen.

Die IG Metall fordert ein Volumen von 4 Prozent, um Zukunft und Beschäftigung zu sichern – und um die Einkommen zu stärken. Der Vorstand der IG Metall hat die Forderungen der gewählten Tarifkommissionen bestätigt.

In den Wochen zuvor haben die Mitglieder der IG Metall in den Betrieben und auf Versammlungen über mögliche Forderungen diskutiert. Die IG Metall hat zudem die Beschäftigten online befragt.


Forderungen Metall- und Elektroindustrie

Die regionalen Tarifkommissionen in der Metall- und Elektroindustrie haben am 17. November ihre Forderungen beschlossen. Der IG Metall-Vorstand hat die Forderungen nun genehmigt:

  • Verbesserung der gekündigten Tarifregelungen zur Beschäftigungssicherung durch Modelle der Arbeitszeitabsenkung mit Teilentgeltausgleich.
  • Tariflicher Rahmen für betriebliche Zukunftstarifverträge. Dort sollen in den einzelnen Betrieben Regelungen zur Sicherung von Standort und Arbeitsplätzen festgelegt werden.
  • Ein Volumen von 4 Prozent zur Stärkung der Einkommen – also der Entgelte und Ausbildungsvergütungen – bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Dieses Volumen steht auch für Maßnahmen zur Beschäftigungssicherung, wie etwa einen Teilentgeltausgleich bei Arbeitszeitabsenkungen zur Verfügung.


„Die IG Metall strebt einen tariflichen Rahmen an, der ein Entgeltvolumen umfasst, das zur Erhöhung der Einkommen und in Betrieben mit Beschäftigungsproblemen zum Ausgleich von Einkommensverlusten beiträgt, wenn dort Arbeitszeit reduziert wird, etwa in Form der 4-Tage-Woche“, erklärt Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender der IG Metall.

„Mit Zukunftstarifverträgen sollen passgenaue betriebliche Lösungen gefunden werden, die Zusagen für Investitionen, Standorte, Beschäftigung und Qualifizierung enthalten. Die Vorschläge zur 4-Tage-Woche und zu Zukunftstarifverträgen sind Antworten auf die digitale und ökologische Transformation.“

Zudem fordert die IG Metall Schritte zur Angleichung der Arbeitsbedingungen in der ostdeutschen Metall- und Elektroindustrie.

Außerdem will die IG Metall tarifliche Regelungen zur Verbesserung der Ausbildung und zur unbefristeten Übernahme erreichen, für alle Auszubildende – auch für dual Studierende.

Die Tarifverhandlungen in den einzelnen Tarifgebieten der Metall- und Elektroindustrie starten Mitte Dezember.


Forderungen Volkswagen

Der IG Metall-Vorstand hat zudem die Forderung der Tarifkommission bei der Volkswagen AG bestätigt. Für die rund 120 000 Beschäftigten in den sechs westdeutschen VW-Werken und bei den Financial Services gilt ein eigener Haustarifvertrag.

  • 4 Prozent mehr Geld für 12 Monate.
  • Verbesserung der tariflichen Freistellungszeit (T-ZUV) durch mehr freie Tage mit Ausweitung auf alle IG Metall-Mitglieder.
  • VW soll 1400 Ausbildungsplätze pro Jahr für die nächsten zehn Jahre zusichern – sowie eine Gesprächsverpflichtung zu Themen Ausbildung und Dual Studierende.

Details und Hintergründe zu den Forderungen für VW gibt es auf der Internetseite der IG Metall bei Volkswagen.


Forderungen Textil- und Bekleidungsindustrie

In der westdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie fordert die IG Metall 4 Prozent mehr Geld, mindestens aber 100 Euro, sowie eine Fortführung der Altersteilzeit mit höherer Aufzahlung und Quote. Der Vorstand der IG Metall hat die Forderungen der Tarifkommissionen ebenfalls bestätigt.

Des Weiteren will die IG Metall Gespräche über Instrumente zur Beschäftigungssicherung sowie zur Umsetzung eines Teils der Einkommenserhöhung als Vorteilsregelung für IG Metall-Mitglieder führen.

Darüber hinaus strebt die IG Metall eine Verbesserung des Tarifvertrags zur Förderung der Aus-, Fort- und Weiterbildung der Beschäftigten der Textil- und Bekleidungsindustrie (TV BiT) an, durch Erhöhung des jährlichen Bildungsbeitrages der Arbeitgeber.

Die zentrale Verhandlungskommission der IG Metall in der Textil- und Bekleidungsindustrie führt nun die Verhandlungen mit den Arbeitgeberverbänden. Die Tarifverhandlungen betreffen rund 75 000 Beschäftigte. Verhandlungsauftakt ist am 8. Dezember.

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