28.07.2023 | Das tarifliche Zusatzgeld aus dem Flächentarif M+E (T-Zug) wird im Juli ausgezahlt. Der T-ZUG A (27,5 Prozent vom Monatsentgelt) und der T-ZUG B (18,5 Prozent des Eckentgelts) bringen ein sattes Plus. Das ist ein spürbarer Erfolg der IG Metall aus der Tarifrunde 2018. Daran erinnern wir in den Betrieben. Wie „der T-ZUG“ läuft und weitergedacht werden sollte, erklärt Lars Fischer von den Zeiss-Betrieben in Jena.
Wie kommt der T-ZUG bei Euch an?
Sehr gut! Der Tarifvertrag aus 2018 hat mit satten Boni in der Lohntüte und dem T-ZUG echte Superlative gesetzt. Besonders die Wahloption Geld in Zeit zu wandeln, ist sehr beliebt.
Wie sind die Erfahrungen mit der Einführung der Wahloption bei ZEISS in Jena?
Nur in einer der sechs Zeiss-Gesellschaften hat es länger gedauert und wir haben zwei Jahre benötigt, um die Wandlung durchzusetzen. Das ist gemeinsam mit dem Betriebsrat gelungen und läuft seither.
Wie stark wird die Wahloption genutzt – und von wem?
Von unseren Kolleginnen und Kollegen in der Schicht nutzen über 50 Prozent die Wahloption. Man merkt, dass die Entscheidung oft mit dem Alter und der Lebensphase zusammenhängt. Jüngere neigen eher dazu, das Geld zu nehmen - gerade wenn sie beispielsweise bauen oder etwas abbezahlen. Eltern mit Kindern brauchen mehr Zeit für die Betreuung. Die müssen sich gut überlegen, wann sie die Option ziehen, denn es geht nur zweimal.
Wie sollte es mit „dem T-ZUG“ weitergehen?
Wir geben „den T-ZUG“ auf keinen Fall wieder her! Verbesserungen sollte es bei der Altersbegrenzung geben. Die Kindergrenze von acht Jahren müsste hoch auf zwölf Jahre gehen. Dass es nur zweimal die Wandlungsmöglichkeit gibt, sollte man ändern. Ich würde mir zudem persönlich wünschen, dass alle ab 60 Jahren die Wahloption bekommen. Gerade weil wir die Arbeitskraft der Älteren weiter brauchen, liegt es auch im Interesse der AG, ihre Leistungsfähigkeit zu erhalten.
Interview: Horst Martin (IG Metall)