Warnstreik bei SAMAG AG in Saalfeld

02.06.2022 | Mit einem Warnstreik erhöht die IG Metall den Druck auf die SAMAG Saalfelder Werkzeugmaschinen GmbH bei den laufenden Verhandlungen für einen neuen Haustarif.

Nach drei ergebnislosen Runden legen die Früh- und Spätschicht am heutigen Dienstag, 31. Mai die Arbeit jeweils für 1,5 Stunden nieder. Für 14 Uhr ist eine Demonstration mit den Kolleginnen und Kollegen durch Saalfeld geplant.

„Mit dem Warnstreik zeigt die Belegschaft ihre Entschlossenheit und ihre Stärke. Was die Arbeitgeberseite bisher anbietet, geht in die komplett falsche Richtung. Der auslaufende Haustarif liegt um 13 Prozent unter dem Flächentarif. In Zeiten galoppierender Inflation gibt es keinen Zweifel: Die SAMAG muss jetzt beim Entgelt kräftig draufpacken! Um das boomende Werk am Laufen zu halten, die Abwanderung endlich zu stoppen und dringend benötigte Arbeitskräfte anzulocken, sind unsere Forderungen genau das Richtige. Auch ein Ausgleich für besonders belastenden Arbeitsmodelle in der Schichtarbeit – gerade weil viel zu tun ist – ist ein wichtiger Baustein,“ so Gewerkschaftssekretär Christian Patho von der IG Metall Jena-Saalfeld.

In der letzten Tarifrunde für den zum 31. Dezember 2021 ausgelaufenen Haustarifvertrag wurde eine schrittweise Angleichung der Arbeitszeit von 38 auf 36 Stunden bis 31. März 2023 vereinbart, seit 1. März 2021 beträgt die Arbeitszeit 37 Stunden. Für die aktuelle Tarifverhandlung ist die Einführung einer Wahloption auf tarifliche Freistellung ein Thema.

„Die Belegschaft steht geschlossen hinter der Gewerkschaft. Das haben wir bei einer Aktiven Mittagspause zu Beginn der Verhandlungen bereits mit eindrucksvoller Wucht gezeigt. Dass uns viele Kolleginnen und Kollegen in den vergangenen Monaten verlassen haben, reißt große Lücken. Wenn das Unternehmen sogar mit Werbung auf Bussen und in Englischer Sprache nach den dringend benötigten Fachkräften sucht, zeigt das für uns erstens, dass der Personalmangel offenkundig erkannt ist und zweitens eine Bereitschaft zu investieren vorliegt. Der beste Weg ist es, die Leistungsfähigkeit der Belegschaft, die in den letzten Jahren unseren Betrieb – trotz der vielen Zuliefererschwierigkeiten (Corona-Maßnahmen, Suez-Havarie, Ukraine-Krieg und Shanghai-Lockdown) – immer am Laufen hält, mit einem guten Abschluss zu stärken,“ so Frank Dornheim vom Betriebsrat.

Die Saalfelder Werkzeugmaschinen GmbH ist eine Firma der Automobilzulieferindustrie mit 307 Beschäftigten. Das traditionsreiche Unternehmen ist Teil der SAMAG Gruppe, die über eine Beteiligungsgesellschaft dem Land Thüringen gehört. Die SAMAG-Unternehmen sind nicht Mitglied im Thüringer Arbeitgeberverband, mit dem die IG Metall im Herbst einen neuen Flächentarifvertrag verhandelt.

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