Tarif

500 Streikende demonstrieren durch Jena

17.01.2018 | Nach dem erfolgreichen ersten Warnstreik in der Tarifrunde 2018, vergangene Woche, entschieden sich die Zeiss Streikenden beim zweiten Warnstreik nicht vorm Tor zu bleiben. Stattdessen legten 500 Beschäftigte die Arbeit nieder, um in einer Demonstration der Jenaer Bevölkerung zu zeigen, dass sie es ernst meinen mit ihren Forderungen. Unterstützung bekamen sie auch von Kollegen und Kolleginnen aus den Betrieben Jena Optronik, Jenoptik Industrial Metrology und auch von Menschen, die sich aktuell nicht im Tarifkampf befinden.

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Strahlende Gesichter waren zu sehen in dem Demonstrationszug von den Zeiss Werken in die Jenaer Innenstadt. Als sich ein Streikender umschaut stellt er stolz fest: "Sind einige Menschen zusammengekommen, toll, dass wir so viele sind!". Laut und fröhlich zeigen die Demonstrierenden, dass sie mit dem bisherigen Angebot der Arbeitgeber von zwei Prozent Lohnsteigerung und der Blockade beim Thema Arbeitszeit nicht einverstanden sind. Neben Pfiffen werden auch immer wieder Sprechchöre laut, die rufen "35 reicht!"

"Es ist ein emotionales Thema für die Leute hier im Osten" erklärt Betriebsrat Lars Fischer  der Zeiss GmbH. "Der Vorwurf seitens des Arbeitgeberverbandes, die Menschen im Osten seien nicht so produktiv wie im Westen, verletzt die Menschen!". "Außerdem stimmt es auch nicht!" ergänzt sein Kollege, der bereits in der Entwicklung bei Zeiss in Oberkochen, Bayern gearbeitet hat. Vor allem junge Beschäftigte sind auf der Straße zu sehen, "denn auch für die Auszubildenden ist es wichtig mehr Zeit zu haben neben der Arbeit", so Pascal Beutler, Auszubildender bei Zeiss und Jugendauszubildendenvertreter.

Auf dem Johannisplatz vor dem Gewerkschaftshaus versammeln sich die Demonstranten und werden bereits von 100 soldiarischen Kundgebundsteilnehmern und Teilnehmerinnen unter anderem  auch vom DGB, der DGB Jugend und der studentsichen Szene begrüßt. "So etwas habe ich seit sehr sehr vielen Jahren nicht erlebt!" verrät Bevöllmächtigter der IG Metall Jena-Saalfeld und Gera, Matthias Beer. "Es ist einfach toll zu sehen wie stark wir gerade hier sind! Die Beschäftigten sind bereit zu kämpfen und das werden wir auch müssen!"

 

Von: kb

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