Zweiter Warnstreik im Stahlwerk

„Das Stahlwerk brummt, die Produktion läuft auf Hochtouren und herausragende Gewinne fließen – es liegt im Interesse des Arbeitgebers, ohne weitere Streiks einen guten Abschluss anzustreben. Was wir fordern, ist angesichts glänzender Geschäftszahlen und dem geringen Lohnanteil im Stahl – derzeit unter zehn Prozent – absolut machbar,“ sagt Christoph Ellinghaus, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Jena-Saalfeld. „Wir fordern eine Übernahme des Tarifergebnisses aus Stahl-Ost, mindestens eine Erhöhung der Löhne um 200€ und eine stufenweise Angleichung der Arbeitszeit auf die 35 Stunden Woche.“ Die nächste Stufe im Arbeitskampf wäre ein 24-stündiger Streik. Die dritte Verhandlungsrunde ist für den 7. November terminiert.

„Ein guter Tarifabschluss wäre das richtige Signal in Zeiten von Ängsten und Verunsicherung. Es ist allen Beteiligten genutzt, wenn es bald zu einer Einigung kommt. Mit jedem Tag wächst bei den Kolleginnen und Kollegen die Unzufriedenheit,“ sagte Matthias Reich (stellvertretender Betriebsratsvorsitzender) nach der Kundgebung vor dem Werktor.

Im Stahlwerk Thüringen in Saalfeld-Unterwellenborn arbeiten über 700 Beschäftigte in vier Schichten sowie im Angestelltenbereich. In den vergangenen Jahren hatte die IG Metall, die in dem Betrieb sehr stark verankert ist, ihre gewerkschaftliche Stärke mehrfach unter Beweis gestellt und gute Abschlüsse erzielt.