Zeissianerinnen und Zeissianer drängen auf Angleichung Ost

31.03.2021 | Pausenaktion und Versammlung in Jena – Blockade der Brücke bei Carl-Zeiss-Werken

In der laufenden Tarifrunde machen die Belegschaften der Carl-Zeiss-Werke am heutigen Mittwoch mobil. In einer gewerkschaftlichen Pausenaktion zeigen die Kolleginnen und Kollegen ihre Entschlossenheit, notfalls mit weiteren Streikaktionen für die tariflichen Forderungen zu kämpfen. Bei der „aktiven Mittagspause“ wird von 11:40 bis 11:55 Uhr die Brücke vor dem Zeiss-Werk blockiert. Bei der behördlich angemeldeten Aktion werden die aktuellen Pandemie- und Hygienebestimmungen eingehalten.

„Der Metall & Elektro Pilotabschluss in Nordrhein-Westfalen setzt ein positives Zeichen auch für Thüringen: Beschäftigungssicherung, Arbeitszeitverkürzung, Entgeltsteigerung und Corona-Prämie lassen sich gut zu einem Paket verbinden. Von Nullrunde kann keine Rede mehr sein! Auch die Arbeitgeber in Thüringen müssen sich nun bewegen. NRW gibt eine Richtung vor, doch der Weg in Thüringen muss zur Angleichung Ost weiter gehen,“ sagt Gewerkschaftssekretär Lutz Geydan von der IG Metall Jena-Saalfeld.

„Die Belegschaften der ZEISS-Gruppe stehen hinter der gewerkschaftlichen Forderung. Niemand kann am Gründungsstandort Jena verstehen, warum es in dem weltweit tätigen und erfolgreichen Konzern ausgerechnet in Deutschland eine tarifliche Zwei-Klassengesellschaft Ost/West gibt. In den Teams und Projekten gibt es die absurde Situation, dass die Thüringer Kolleginnen und Kollegen zum Teil deutlich weniger verdienen und drei Stunden mehr arbeiten müssen. Die Zeissianerinnen und Zeissianer in Jena möchten endlich – im 31. Jahr der Deutschen Einheit – die Angleichung Ost mit der 35-Stunden-Woche,“ sagt Lars Fischer, Vertrauenskörperleitung der Carl-Zeiss-Betriebe.

„Wir sind nun sprichwörtlich fünf vor zwölf. Die Belegschaften setzen ein sichtbares Zeichen: Unsere Bereitschaft zu weiteren Aktionen ist sehr hoch!“, betont Gewerkschaftssekretär Lutz Geydan zum Abschluss der Aktion um 11:55 Uhr auf der Brücke vor dem Zeiss-Werk. „Die aktuelle  Lage mit vollen Auftragsbüchern und satten Gewinnen in den meisten Zeiss-Betrieben gibt den Spielraum, trotz Pandemie die Zeichen auf Zukunft zu stellen. Corona ist eine Herausforderung, aber keine Allzweck-Ausrede gegen die Angleichung.“

Seit Anfang März hat es in Zeiss-Betrieben insgesamt zwei Streikaktionen gegeben, darunter auch ein Home Office Warnstreik. Insgesamt sind bei den Zeiss-Betrieben in Thüringen über 2000 Menschen beschäftigt.

Nach den Pilotabschluss in Nord-Rhein-Westfalen am Wochenende gehen am heutigen Mittwoch die Verhandlungen der Mittelgruppe für die Bundesländer Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland  weiter. In Thüringen gibt es noch keinen Termin für die nächste Verhandlungsrunde.

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