Kompromiss für das Stahlwerk Thüringen nach hart umkämpften Verhandlungsrunden

16.01.2023 | Auf einen neuen Haustarif haben sich die IG Metall und das Stahlwerk Thüringen geeinigt. Das Verhandlungsergebnis wurde am gestrigen Montag von der Mitgliedschaft bestätigt. Der neue Haustarif sieht unter anderem eine Lohnerhöhung um 9 Prozent in zwei Schritten, eine steuerfreie Einmalzahlung von 3000 Euro und einen freien T-Zug-Tag vor. Die Laufzeit beträgt 30 Monate und endet am 31.03.2025.

Lohnerhöhungen über dem Stahl-Ost-Abschluss (Foto: Horst Martin)

"Die Vereinbarung ist ein Kompromiss nach einem harten Tarifkampf, bei dem beide Seiten nun die Planungssicherheit für einen längeren Zeitraum bekommen. Dass wir beim Lohn im Stahlwerk Thüringen über dem Tarifabschluss Stahl Ost abschneiden, lässt sich als Ergebnis unserer gewerkschaftlichen Kampfkraft verbuchen,“ so Christoph Ellinghaus, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Jena-Saalfeld.

Erstmals konnten Regelungen zum Schutz von gewerkschaftlichen Vertrauensleuten festgeschrieben werden. Die Betriebsparteien werden während der Laufzeit mit wissenschaftlicher Expertise nach Lösungsmöglichkeiten für die aufgeworfenen Fragen um Arbeitszeitverkürzung und Arbeitszeitflexibilisierung suchen. Qualifiziertes Personal zu finden, wird die Schlüsselfrage in der industriellen Transformation der nächsten Jahre sein. Entscheidend dabei ist der Faktor gute Arbeit.

In der Tarifauseinandersetzung haben die Stahlwerkerinnen und Stahlwerker ihre Entschlossenheit mit mehreren Warnstreiks eindrucksvoll gezeigt. Beim ersten 24-Stunden-Warnstreik zeigten die Abteilungen, dass sie bereits in der Lage sind, die Arbeitsabläufe mit gezielt abgestimmten Arbeitszeitniederlegungen massiv zu drosseln. Die Verhandlungen gingen von Oktober 2022 bis Januar 2023 über fünf Runden.

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