Frauentag 2019 - 100 Jahre Frauenwahlrecht

Jedes Jahr zum Internationalen Frauentag geht der Ortsfrauenausschuss der IGM Gera in einen Betrieb, um den Frauen dort die Glückwünsche zum Internationalen Frauentag zu überbringen. Dieses Mal war es die Firma POG in Löbichau. Wir überreichten den Frauen eine Rose und verschiedene Informationsmaterialien und kamen in gute Gespräche über die aktuelle Situation und die Forderungen der Frauen.

Zur gleichen Zeit gab es gemeinsam mit Frauen des DGB und einiger Einzelgewerkschaften in der Fußgängerzone in Gera einen Informationsstand zu den Forderungen der Frauen an Politik und Gesellschaft.

Dabei wurde auch eine Umfrage durch die Gleichstellungsbeauftragte zu familienpolitischen Themen durchgeführt.

Gleiche Rechte sind für uns heute das zentrale Ziel, im Betrieb, in der Gesellschaft und im Parlament.

Frauen stießen jedoch schon mit ihrer Forderung nach einem Wahlrecht lange auf heftigen Widerstand. Erst vor 100 Jahren erhielten sie das Recht, zu wählen und sich selbst wählen zu lassen.

Aus heutiger Sicht klingt es beinah wie Satire.

Es entspreche nicht der natürlichen Bestimmung der Frau. Politik sei Sache des Mannes und im Übrigen seien verheiratete Frauen eins mit ihrem Mann und hätten nur einen gemeinsamen Willen nach außen. In politischen Dingen werde die Frau daher von ihrem Mann vertreten.

Genau zu diesem Thema haben wir mit dem DGB und verschiedenen anderen Einzelgewerkschaften am 09. März in Gera eine gemeinsame Frauentagsveranstaltung durchgeführt. Dabei wurde der Film „Die göttliche Ordnung“ gezeigt, in welchem Schweizer Frauen 1973 in einem kleinen Dorf in den Bergen um ihr Stimmrecht kämpfen.

Als Umrahmung stellten die Frauen verschiedener Gewerkschaften ihre Arbeit an Infoständen und in Gesprächen vor. Ebenso wie verschiedene Parteien und Organisationen.

Dabei kamen interessante Gespräche zustande und es wurden neue Kontakte geknüpft. Gleichzeitig nutzten wir die Chance, um auf unsere Forderung der Angleichung Ost – 35h/Woche aufmerksam zu machen.

Vor 100 Jahren, am 19. Februar 1919, hielt die Sozialdemokratin Marie Juchaz als erste Frau eine Rede im deutschen Parlament.

Heute ist immerhin fast jeder dritte Abgeordnete eine Frau (30,7 %). Allerdings sind es weniger als in der Legislaturperiode zuvor. Weil der Anteil der Frauen in der AfD so gering ist (10 von 94). Das sollte uns allen zu denken geben. Wir müssen aufpassen, dass die Errungenschaften in der Gleichstellung nicht wieder zurückgedreht werden, uns den Anfängen entgegenstellen

Sorgen wir gemeinsam dafür, dass auch Frauen ein eigenständiges, selbstbestimmtes und gleichberechtigtes Leben führen können!

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