Auswirkungen der Corona Pandemie auf den Arbeitsmarkt und Ausbildungsmarkt in Thüringen

30.06.2020 | Über 70.000 Menschen sind aktuell in Thüringen arbeitslos. Anstieg der Arbeitslosigkeit zum Vorjahr um mehr als 20%. Über 20.000 Betriebe haben in Thüringen Kurzarbeit angemeldet. Zahl der Ausbildungsplätze geht in Thüringen um 14% zurück. Anzahl an Ausbildungsverträgen mit ausländischen Jugendlichen fast um die Hälfte eingebrochen.

Die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit hat am 29.06.2020 die aktuelle Lage am Arbeitsmarkt in Thüringen geschildert. Demnach haben in Thüringen über 20.000 Betriebe Kurzarbeit angemeldet. Die Zahl der Arbeitslosen steigt im Zuge der Corona Pandemie erstmals seit Jahren wieder deutlich an. Waren im Mai 2019 immerhin über 58.000 Menschen in Thüringen arbeitslos, stieg die Zahl für Mai 2020 auf 70.497 an. Den größten, absoluten Zugang an Erwerbslosen verzeichnetet die Regionaldirektion dabei aus der Arbeitnehmerüberlassung und dem verarbeitenden Gewerbe. Gleichzeitig nahm die Anzahl an gemeldeten, offenen Arbeitsstellen bei der Regionaldirektion der Agentur für Arbeit in Thüringen, im Vergleich zum Vorjahr, um fast 30% ab.  

Auch auf den Ausbildungsmarkt hat die Corona Pandemie in Thüringen weitreichende Auswirkungen. Am stärksten betroffen von der Situation sind nach den Daten der Regionaldirektion ausländische Jugendliche. „Die Krise geht überproportional zu Lasten ausländischer Jugendlicher: Während es bis März kontinuierlich einen Anstieg der Ausbildungsverträge mit Ausländern gab, beträgt das Minus aktuell 44,6%.“, so der Lagebericht Ausbildungsmarkt der Regionaldirektion Thüringen für den Monat Mai.  

Insgesamt ist die Anzahl der betrieblichen Ausbildungsstellen um 14,1% zurückgegangen. Auch die Anzahl der Bewerber auf einen Ausbildungsplatz ging insgesamt um fast 13% zurück. Regional gibt es hier aber große Unterschiede. So verzeichnet die Arbeitsagentur in Jena einen Anstieg der Bewerber um 2,2%, trauriges Schlusslicht in ganz Thüringen ist aber die Region Altenburg-Gera. Hier meldet die Arbeitsagentur im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang der Bewerber um mehr als 26%. Insgesamt wurden bis zum Monat Mai 21,3% weniger Ausbildungsverträge neu abgeschlossen, als noch im Vorjahr.   

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