Angleichung Arbeitszeit

30 Jahre nach dem Mauerfall verweigern die Arbeitgeber eine Angleichung der Arbeitsbedingungen in Ostdeutschland

24.06.2019 | Am 22. Juni wurde das 6. Gespräch zur Angleichung der Arbeitszeit in Ostdeutschland mit den Arbeitgebern nach 13 Stunden ohne Vereinbarung weiterer Termine beendet. „30 Jahre nach dem Mauerfall verweigern die Arbeitgeber eine Angleichung der Arbeitsbedingungen in Ostdeutschland. Wir stellen nach sechs Verhandlungen fest, dass die Arbeitgeber keine Angleichung der Arbeitsbedingungen wollen“, sagte Olivier Höbel, Verhandlungsführer Ostdeutschland.

„Sie wollen den Osten als Einfallstor für deregulierte Arbeitsbedingungen ausbauen, statt ihren Beitrag für eine Angleichung der Lebensverhältnisse zu leisten. Konkret würde der Vorschlag der Arbeitgeber bedeuten, dass statt einer Reduzierung sogar eine dauerhafte Erhöhung der Wochenarbeitszeit auf 40 Stunden und mehr in den ostdeutschen Betrieben möglich wäre. Das ist die bittere Erkenntnis nach den Gesprächen seit März 2019. Eine dauerhafte Ungleichbehandlung der ostdeutschen Beschäftigten ist mit der IG Metall nicht verhandelbar. Ein Systemwechsel, der verbindliche tarifliche Standards betrieblicher Beliebigkeit überlässt, ist für uns kein Weg.“


„Die IG Metall wird weiter für eine flächendeckende Einführung der 35-Stunden-Woche in der Thüringer Metall- und Elektroindustrie eintreten.
Wir fordern den Verband der Metall- und Elektroindustrie Thüringen dazu auf, mit uns bis September 2019 eine tragfähige Lösung zu erarbeiten. Wir werden die Arbeitszeitverkürzung Betrieb für Betrieb auf die Tagesordnung setzen, um den Druck auf den VMET zu erhöhen. Bosch, BMW, Zeiss, Kaeser, Schuler, Siemens: In all diesen Konzernen und Unternehmen gelten werden die Beschäftigten unterschiedlich behandelt, arbeiten die einen 35, die anderen 38 Stunden pro Woche. Das bleibt schlicht inakzeptabel.“

Jörg Köhlinger
Bezirksleiter IG Metall Bezirk Mitte

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