Tarif

Warnstreik bei Kaeser Kompressoren in Gera

09.01.2018 | Mit ihrer Teilnahme am heutigen Warnstreik am frühen Morgen haben 100 der 180 aufgerufenen Beschäftigten des KAESER KOMPRESSOREN SE klar zum Ausdruck gebracht, dass sie hinter den Forderungen der IG Metall in der aktuellen Tarifrunde stehen. Besonders die Angleichung der Arbeitsbedingungen, besonders der Arbeitszeit an die westlichen Bundesländer liegt den Streikenden am Herzen.

"Es ist nicht nachvollziehbar, dass in einem erfolgreichen Betrieb mit zwei Standorten in Bayern und Thüringen unterschiedliche Arbeitsbedingungen gelten." so Kaeser Betriebsratsvorsitzender Jens Martin, der auch Teil der Tarifkomission ist und somit mit seinem Chef Thomas Kaeser als Vorsitzender des Verbandes der Metall- und Elektroindustrie in Thüringen (VMET) am Verhandlungstisch gegenüber sitzt.

"Nach mehr als 27 Jahren deutsche Einheit überfällig und angemessen, die Arbeitsbedingungen zur Wochenarbeitszeit, zum 13. Monatsgehalt und zum besonderen Kündigungs- und Entgeltschutz für ältere Arbeitnehmer, auf das bayrische Tarifniveau anzugleichen!", fordert Martin. Die IG Metall fordert die Angleichung der wöchentlichen Arbeitszeit in den östlichen Bundesländern von 38 auf die im Westen üblichen 35 Wochenstunden ohne Lohnverlust. "Diese Forderung ist gemessen an der wiederholt hohen Umsatzsteigerung im Jahr 2017, die nur durch den flexiblen Einsatz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erzielt wurde, mehr als angemessen." ergänzt Jens Martin.

 

Dieser Forderung widersprach Kaeser in einem Interview in der Thüringen Allgemeinen vom 16.11.17 entschieden zurück und behauptet, die thüringischen Firmen hätten nicht die gleiche Produktivität wie die bayrischen Firmen. (siehe Anhang)

Die Familie Kaeserist laut der Tageszeitung Freies Wort auf Platz 203 der 1000 reichsten Arbeitgeber Deutschlands. Das Vermögen der Familie wird mit 850 Millionen Euro angegeben. (siehe Anhang)

Von: kb

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