Tarif

Laute Rhythmen vor den Zeiss Toren

11.01.2018 | Mit IG Metall Mützen, Schals und Trillerpfeiffen ausgestattet füllten 450 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Zeiss Firmen die Straße vor dem Werkstor. So legten sie für eine Stunde nicht nur ihre Arbeit nieder, sondern blockierten in der Zeit des Warnstreiks auch den Lieferverkehr. Den Platz füllten sie mit Tonnen, auf denen die Streikenden trommelten um ihren Forderungen laut und deutlich Gehör zu verschaffen. Begleitet wurden sie vom Trillerpfeiffen und Klatschen ihrer Kollegen. Entschlossen und gut gelaunt haben die Zeiss Beschäftigten gezeigt, dass sie die Tarifrunde mitbestimmen wollen.

Streikender Andreas Kühm war total begeistert von der Stimmung unter seinen Kollegen und Kolleginnen: ""Bei dem Warnstreik hat man die hohen Erwartungen der Kollegen gespürt und auch das der Wille für was zu kämpfen, stärker geworden ist!"


Auch der erste Bevollmächtigte der IG Metall Jena-Saalfeld, Gera, Matthias Beer, war begeistert: "Ich hatte richtig Gänsehaut als die Streikenden trommelten! Nicht nur, dass so viele gekommen sind. Auch die Geschlossenheit der Mitarbeiter gibt mir Hoffnung, dass wir unsere Forderungen in der diesjährigen Tarifrunde durchsetzen können."
Besonders das Thema Angleichung der Arbeitsbedingungen im Osten an den Westen motiviert die Streikenden und stärkt seit Monaten die Organisationskraft der IG Metall bei Zeiss. "Es kann nicht sein, dass wir 28 Jahre nach der Wende, weiterhin unbezahlt drei Stunden die Woche mehr arbeiten sollen als unsere Kollegen in Oberkochen", betont Marten Koppenhagen, Vertrauensmann der IG Metall bei Zeiss Microscopy.

Dass dem Unternehmen das nötige Kleingeld für die geforderte Arbeitszeitreduzierung und Entgelterhöhung nicht fehlt, zeigt auch der millionenschwere Investitionswille in einen Standordausbau der Zeiss Firmen in Jena. "Mehr als 300 Millionen Euro sollen dafür fließen. Bis Mitte der 2020er-Jahre soll die Zahl der Mitarbeiter von 2 000 auf 2 500 klettern" ist in der SZ Online vom 14.10.17 zu lesen (Artikel siehe Anhang).

Die Streikenden haben jedenfalls gezeigt, dass sie bereit sind zu kämpfen, um ihre Arbeitsbedingungen zu verbessern. So gaben sie auch ein klares Votum ab, am 16.01 erneute Aktionen durchzuführen.

Von: kb

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